Die Schüler*innen der 3a von der MS Bürs eigneten sich Wissen zur Regionalgeschichte an, transformierten dies unter professioneller Begleitung in künstlerische Ausdrucksformen. Inhaltlich befassten wir uns mit dem Strukturwandel von einer überwiegend agrarischen zur industriellen und postindustriellen Wirtschaft und nicht zuletzt mit dem Wandel von Alltag und Beruf der Bewohner_innen des Walgaus. Exemplarisch stand dabei die Textilfirma Getzner im Fokus. Wandel lässt sich sehen und sichtbar machen an Häusern, Siedlungsformen, Veränderungen im Ortsbild sowie im Berufsalltag. Im Rahmen dieses Projekts beschäftigten sich die Schüler_innen aus der Region mit Geschichte und Gegenwart. Dabei begaben sie sich auf eine Spurensuche nach diesem gesellschaftlichen Wandel in einem Zeitraum von ca. vier Generationen. Dabei wurde der Frage nachgegangen, inwiefern sich dieser Wandel auf die Berufswelt und das tägliche Leben der Walgauer_innen ausgewirkt hat. Welche beruflichen Angebote hatten die Großeltern und welche haben wir heute? In diesem Zusammenhang wurde auch die Zuwanderung im Allgemeinen und das Zusammenleben unterschiedlicher Menschen und Kulturen im Heute thematisiert .
Für diese Klasse war es pandemiebedingt das erste Kultur-Projekt an der MS Bürs überhaupt. Nach zwei Jahren Pandemie und wiederholten Lockdowns ohne interaktive Spiele und Projekte haben die Schüler_innen das Spiel miteinander und das gemeinsame Erleben sichtlich genossen. Die Vorbereitungen auf dieses Projekt via Internet wurden von den Schüler_innen sehr gewissenhaft durchgeführt und die Ergebnisse übezeugend präsentiert. Das home scooling hat hier ihre Früchte gezeigt. Sehr interessiert haben sie sich dann auch beim Rundgang durch Nenzing zu den historischen Schauplätzen der Industrialisierung gezeigt. Die Gruppe hat an originalen Schauplätzen in Kürze die Geschichte der letzten 200 Jahre kennenlernen und nachvollziehen können. Historische Bilder, Objekte und Zitate konnten die Einblicke veranschaulichen. Der Workshop mit historischem Quellenmaterial zu den Arbeitsbedingungen im 19. Jahrhundert verlief dann ebenfalls mit großem Interesse und Engagement. Etwas lockerer generierte sich dann die Präsentation der Arbeiten aus dem BE-Unterricht, indem sie ihre Collagen je im Zweierteam erläuterten.
Weiters haben sie sich an ihre Großeltern gewandt und deren Erfahrungen und Erlebnisse festgehalten und im Plenum erzählt. Einige konnten davon berichten, dass ihre Eltern, Groß-
eltern oder Urgroßeltern nach Vorarlberg zugewandert sind.
Erstaunlich schnell haben sie sich am zweiten Tag in die Arbeitstechniken des Theaterspielens eingefunden. Jedenfalls war es für die Gruppe wichtig, nach einer so langen Zeit des Abstands wieder einmal direkt in Kontakt zu kommen, miteinander zu arbeiten - auch auf Tuchfühlung.
In der Reflexionsrunde haben die Schüler*innen gemeint, dass - ihnen das Theaterspielen in der Gruppe sehr gut gefallen hat - sie frei spielen konnten - die Artenne ein sehr ansprechender Ort ist - sie interessante Fakten über die Geschichte der Region erfahren haben - sie sich über die Vergangenheit und ihre eigene Situation Gedanken gemacht haben.
gefördert vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, OeAD (culture connected), getzner, Wirtschaft im Walgau
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